Rezension über:

Peter Feldbauer / Jean-Paul Lehners (Hgg.): Die Welt im 16. Jahrhundert (= Globalgeschichte. Die Welt 1000 bis 2000), Wien: Mandelbaum 2008, 383 S., ISBN 978-3-85476-266-9, EUR 28,00
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Rezension von:
Tilmann Kulke
Köln
Redaktionelle Betreuung:
Stephan Conermann
Empfohlene Zitierweise:
Tilmann Kulke: Rezension von: Peter Feldbauer / Jean-Paul Lehners (Hgg.): Die Welt im 16. Jahrhundert, Wien: Mandelbaum 2008, in: sehepunkte 10 (2010), Nr. 1 [15.01.2010], URL: https://www.sehepunkte.de
/2010/01/17751.html


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Diese Rezension ist Teil des Forums "Islamische Welten" in Ausgabe 10 (2010), Nr. 1

Peter Feldbauer / Jean-Paul Lehners (Hgg.): Die Welt im 16. Jahrhundert

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Stephan Conermann hat in seiner Besprechung von Peter Feldbauers und Gottfried Liedls Studie über die Islamische Welt von 1000 bis 1517 betont [1], dass Feldbauers Arbeiten ein 'Segen' für unser Fach, die Islamwissenschaften, seien; dies trifft sicherlich auch auf sein jüngstes Großprojekt zu, d.h. auf die Koordinierung einer auf acht Bände angelegten Globalgeschichte von 1000 bis 2000. Vor uns liegt der Band über das 16. Jahrhundert. Was ist Schwerpunkt der vorliegenden Studie? Was kennzeichnet das globale 16. Jahrhundert aus der Sicht der Autoren? Wie gehen sie an diese gewaltige Aufgabe heran?

Zu Beginn soll einiges aus der sehr guten theoretischen Einführung vorgestellt werden, die einem Plädoyer für globalhistorische Ansätze gleicht. Nachdem die Herausgeber die Schwächen von Fukuyamas Vorstellung vom 'Ende der Geschichte' und von Huntingtons These vom 'clash of civilasations' aufgezeigt haben, bringen sie den jüngsten historiographischen Turn auf den Punkt, wenn sie formulieren: "Die beherrschende Dominanz der Nationalgeschichte ist unhaltbar geworden."(8) Durch was aber soll sie ersetzt werden?

Feldbauer und Lehners zielen dezidiert nicht darauf ab, die Nationalgeschichte durch eine durch Wallerstein geprägte Weltgeschichte zu ersetzen, die die Welt in voneinander getrennte Weltökonomien einteilt, also z.B. einer europäischen und asiatischen, bzw. zwischen (europäischen) Zentren und (nicht europäischen) Peripherien unterscheidet. Vielmehr haben sich die Herausgeber auf die Suche nach einer pragmatischen Lösung gemacht, die inhaltlichen wie narrativen Bedürfnissen entgegenkommt. Und die Lösung, die sie gefunden haben, scheint mir wirklich gut zu sein: Sie zielen darauf ab, "[...] ein Panorama der longue durée der Globalgeschichte [...] auszubreiten [...] Dafür werden konkrete globalgeschichtliche Entwicklungen, mit ihren integrativen wie fragmentierenden Folgen, in konkreten Räumlichkeiten dargestellt, ohne dass dadurch eine statische Ordnung vermittelt oder die Diskursivität von Großregionen oder Zivilisationen weitergeschrieben werden soll."(9)

Von größter Wichtigkeit sind hierfür die Kenntnisse der jeweiligen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über ihre jeweilige 'Area', denn nur so lassen sich variable Spezifika und die von verschiedenen 'agents 'und 'actors' vorangetrieben Interaktionsprozesse analysieren und vergleichen. Diese sollen den Rahmen der Erzählungen über historische Interaktionsräume wie das Mittelmeer (Gottfried Liedl, 116-152) den Indischen Ozean (Bernhard Dahm/Peter Feldbauer/Dieter Rothermund, 210-265) oder die Ostsee (Hans-Heinrich Nolte, 83-116) geben, um auf diese Weise "[...] die Dialektik zwischen weiträumigen, externen Beziehungen und räumlichen Integrationsprozessen (die zwangsläufig immer auch zu Grenzziehungen und Fragmentierungen führen muss), zwischen Verdichtung und Differenzierung darzustellen."(9)

Hier kommt ein allgemeines Problem der gerade angesprochenen 'Area-Studies' zum Vorschein. Bedeutet eine globalgeschichtliche Analyse außereuropäischer Völker und Gesellschaften, dass man sie nur noch in einem Kontext mit der europäischen Expansion und ihrem Kontakt zu Europäern analysieren darf? Dann würde, wie Birgit Schäbler jüngst in einer ihrer Arbeiten formulierte, die Gefahr bestehen, "[...] dass historisches Wissen über Weltregionen oftmals nur in seiner Beziehung zum Westen erfasst wird. Dies hätte zur Folge, dass die Weltregion nur in der Form eines Narratives auftaucht, das als die globale Geschichte des Westens definiert wird."[2] Diese Gefahr sehen auch die Herausgeber und wollen Schäblers berechtigen Einwand auch unbedingt vermeiden: "Es geht [...] nicht um eine Nachzeichnung der Europäisierung der Welt, sondern um die Interaktion verschiedener Weltteile bei der Konstruktion unserer Gegenwart."(9)

Das ohnehin umstrittene Konzept der 'Area-Studies' muss somit um einen globalgeschichtlichen Ansatz erweitert werden. Darüber hinaus müssen sich auch die Disziplinen öffnen. Der von philologisch orientierten Fachvertretern oft geäußerte Einwand, man hätte noch viel zu viel Grundlagenarbeit zu erledigen, bevor man außereuropäische Ereignisse in globalgeschichtliche Zusammenhänge einordnen könnte, ist wenig hilfreich. Peter Feldbauer und Jean-Paul Lehners fordern daher von den Spezialisten "[...] ein Eingehen auf die internen Verhältnisse und die innere Dynamik der Gesellschaften in Asien, Afrika und Amerika vor Beginn der atlantischen Expansion ermöglicht für sich allein keine plausible Erklärung ihrer späteren ökonomischen, technologischen und militärischen Unterlegenheit gegenüber auf dem Weg zu Moderne und Kapitalismus befindlichen Westeuropa."(14) "Es scheint", so die beiden Herausgeber, "höchste Zeit, außereuropäischen Weltgegenden eine eigene historische Existenz zuzuerkennen und sie nicht in der geschichtswissenschaftlichen Peripherie des europäischen bzw. nationalen Zentrums zu verorten. Dazu muss auch ihre Sicht auf die Geschichte, ihre historische Erinnerungsarbeit ernst genommen werden. Lippenbekenntnisse zu einem solchen Standpunkt gibt es mittlerweile genug, konkrete Umsetzungen weniger. Globalgeschichte kann die Dünkel westlicher Überlegenheit fördern oder untergraben. Sie hat (wie jede Geschichtsschreibung oder wie überhaupt jede Wissenschaft) daher auch eine ethische Komponente, ja wenn man so will, eine moralische Verpflichtung. Dazu gehört es unter anderem, der Abschottung Europas und den reichen Teilen der Welt im Allgemeinen entgegenzutreten. Die Welt war nie statisch, sondern immer in Bewegung; ihre Teile bildeten nie voneinander getrennte 'Inseln der Seligen', sondern standen immer in Interaktion. Das hat auch Opfer gekostet; Konflikte sind wohl unvermeidlich und müssen auch ausgetragen werden. Sich der Bewegung und dem Wandel zu verschließen ist nicht nur unmöglich, sondern bedeutet auch, das Wesen der Geschichte zu verkennen und sich einem Trugbild hinzugeben. Die Geschichte aber, das sind - globalgeschichtlich gesprochen - wir alle."(10/11)

Auf einige der Beiträge sei nun in gebotener Kürze eingegangen: Bernhard Dahm/Peter Feldbauer/Dieter Rothermund, deren Studie über den Indischen Ozean, Süd-und Südostasien (210-265) der meiste Platz in dem Band eingeräumt wird, haben den neuesten Stand der Forschung gewinnbringend verarbeiten können. Dass zeigt sich beispielsweise, wenn sie die wichtigen Studien Jorge Flores heranziehen.[3] Die drei Autoren sind ferner stets in der Lage, vom globalhistorischen Überblick auf die Mikro-Ebene zu wechseln - etwa wenn sie darstellen, wie sehr Ǧalāl ad-Dīn Muḥammad Akbar, Herrscher über das Mogulreich (reg.1556-1605) bemüht war, den politischen und kulturellen Austausch mit Portugal und Spanien voranzutreiben. Deutlich wird dies in einem 1582 von Akbar an Phillip II. verfassten Brief, den er der portugiesischen Gesandtschaft mitgab, die sich ab 1579 auf persönlicher Einladung Akbars in Fatḥepur-Sīkrī, der damaligen Hauptstadt des Mogulreiches, aufgehalten hatte.(237) Wie sehr Europa und Asien bereits zu diesem Zeitpunkt kulturell miteinander vernetzt waren, konnte Heike Franke in ihrer 2005 erschienenen Promotion zeigen. Sie verdeutlicht dies am Beispiel des Einflusses der portugiesischen Jesuiten auf die Religionsgespräche, die Akbar ab 1570 in einem eigens dafür konstruierten Debattierhaus, dem 'Ibādat-ḫāna, abhalten ließ. Heike Franke weist nach, wie Akbar und sein 'Chefideologe' 'Abū 'l-Fażl die von christlicher Seite vorgebrachten Argumente geschickt dazu benutzten, die muslimischen Religionsgelehrten (ulamā) zu isolieren und bloßzustellen, um die von dem Mogulherrscher angestrebte Gottesreligion, dem dīn i-lāhi, durchsetzen zu können.[4]

Gelungen ist auch Reinhard Schulzes Aufsatz "Reiche und Reichskulturen. Die Frühe Neuzeit in der islamischen Welt" (152-177). Schulze kann plausibel darlegen, dass Epocheneinteilungen wie 'Neuzeit' oder 'Moderne' keinesfalls auf Europa beschränkt angewandt werden dürfen: "Die Neuzeit gilt inzwischen als ein globalgeschichtliches Phänomen." (154) [5] Die islamische Welt war in vielfacher Weise in die Neuzeit eingebunden und aktiver Gestalter dieses Prozesses, der auf Wechselwirkungen beruhte, die sowohl Europa auch die islamische Welt betrafen. Dieser beiderseitige Einfluss zieht sich wie ein roter Faden durch den Beitrag. Schulze betont vor allem den Impuls, den der - im Indischen Ozean von Muslimen kontrollierte - Asienhandel für die expandierenden europäischen Ökonomien hatte - eine Tatsache, die allzu oft bestritten wird. [5]

Ein Problem globalgeschichtlicher Perspektiven ist schon lange "dass die einheimische Historiographie (also diejenige der muslimisch geprägten Länder) im Gegensatz zur europäischen kaum Hinweise darüber liefert, ob Eliten im Osmanischen Reich oder in Persien diesen Prozess subjektiv oder gar als eine 'neue Zeit' gegenüber einer nun vergangenen 'alten Zeit' deuteten." (154) Hier gibt es noch viel zu tun und Schulze geht detailliert auf die bisherigen Ergebnisse der dieses Thema betreffenden Forschung ein. Er nennt zahlreiche Beispiele für die Wahrnehmung einer 'Neuzeit' innerhalb der muslimischen Eliten (154 f.). [6] Der osmanische Gelehrte 'Amīr Muḥammad b. Ḥassān Çelebī as-Su'ūdī (gestorben 1591) legte um ca. 1580 'Eine Neue Geschichte: Das Buch der Neuen Welt' vor und der osmanische Seefahrer, Kartograph und Schriftsteller Pīrī Re'īs (gestorben 1533/34) stellte dem Osmanischem Ṣulṭān Selīm I. (1512-1520) ein Kartenwerk zusammen, das den Atlantik und die Küsten Südamerikas zeigte.

Nicht ganz klar ist Schulzes Aussage, die islamischen Imperien der Frühen Neuzeit wiesen eine mangelnde Elitenzirkulation auf, so dass "[...] die Gelehrten der Reiche mehr oder weniger unter sich[...]" blieben (169/170). Dies sei, so Schulze weiter, einer der Gründe für die (spätere) Stagnation islamisch geprägter Gesellschaften. Hier gibt es aber auch andere Forschungsmeinungen. Hans-Heinrich Nolte schreibt etwa in seinem ersten Band über die Geschichte der Imperien "Andererseits war er (der muslimische Adel) hochmobil; die großen Familien wechselten zwischen dem Shah von Persien und dem Khan von Buchara, den Hindukönigen des Dekkan und den Radschputenfürsten.[...] und eine weitere wichtige Geldquelle waren die Zölle - das Mogulreich förderte den Handel. Die Summe der Einnahmen war für europäische Verhältnisse enorm." [7] Ähnlich argumentiert Richard Foltz in seiner Studie über die Beziehungen zwischen dem Mogul-Reich und Zenrtalasien: "Muslim Asia (including Iran) of the sixteenth and seventeenth centuries was, in terms of the dominant elite culture, one world and not several" - eben weil hier eine höchste mobile Gelehrtenrepublik vorzufinden war. [8] Dies sind aber nur kleine Anmerkungen zu einer insgesamt überzeugenden Darstellung der frühneuzeitlichen islamischen Imperien. [8]

Tilmann Frasch betont in seinem Aufsatz "Muslime und Christen, Gewürze und Kanonen. Südostasien im 16. Jahrhundert" (265-290) den Einsatz von Gewalt während der portugiesischen Expansion in Südostasien, die zeitgleich mit der Ausbreitung des Islams in dieser Region stattfand. Den Portugiesen gelang es mit ihrem 'Estato da India' zwar nie, eine Monopolstellung zu erreichen, doch etablierten sie sich als wichtige Akteure in diesem Raum. Schon früh organisierten sie regelmäßige Transporte nach Europa: "Das Mittel zur Beherrschung des innerasiatischen Handels besaßen die Portugiesen in der überlegenen Waffentechnik, der Bestückung ihrer Karacken mit einer Vielzahl an relativ zielgenauen Kanonen. Dank ihrer Feuerkraft waren die Karacken in asiatischen Gewässern nicht nur jedem anderen Schiff überlegen, sondern konnten auch zur Eroberung von Befestigungen an Land eingesetzt werden. Von dieser Überlegenheit machten die Portugiesen gezielt Gebrauch und brachten eine Reihe strategischer Häfen unter ihre Kontrolle: Goa (1506) und Diu (1535) in Indien, Colombo (1541), Malakka (1511), Makassar am Südzipfel der Insel Sulawesi ( Häfen unter ihre Kontrolle: Goa (1506) und Diu (1535) in Indien, Colombo (1541), Malakka (1511), Makassar am Südzipfel der Insel Sulawesi (1547) und schließlich Macao vor der chinesischen Küste (1557)." (268) Geschickt argumentiert Frasch, "dass die Betrachtung der Geschichte Südostasiens im 16. Jahrhundert mit den Portugiesen einsetzt, soll keinen Rückfall in jene eurozentristische Betrachtungsweise markieren, wonach eine ihrem Wesen nach statische orientalische Kultur erst aus ihrem 'Dornröschenschlaf' wachgeküsst werden musste, um weltgeschichtliche Bedeutung erlangen zu können. Vielmehr wird der Blick auf die Handelsnetzwerke zeigen, dass die Handlungskompetenz lokaler und regionaler Gruppen - Malayen, Araber und Chinesen, um nur die wichtigsten zu nennen - den Europäern in allen Bereichen eigentlich nur eine Nebenrolle zustand." (265).

In seinem Aufsatz "Vernunft und Utopie. Die Mediteranée (1350-1650)" (116-152) bringt Gottfried Liedl schließlich gute Argumente für ein 'überlanges 15. Jahrhundert' vor und ich verstehe nicht so recht, warum Martin Wald in seiner sonst sehr gelungenen Rezension sich über den Beitrag 'entnervt' zu zeigen meint. [10]

Einen Sammelband zu besprechen ist nicht immer einfach - beim vorliegenden war es aber ein Vergnügen. Die Karten und Bilder sind von ausgezeichneter Qualität, verständlich und informativ und das Spektrum der Studie (von den Fuggern bis nach Peking, von Aceh bis nach Südamerika) ungewöhnlich groß. Die Einführungen in die Theorien, die behandelten Themen, die Chronologie zum Schluss des Buches, die Berücksichtigung klassischer - à la Nolte - und neuester Ansätze machen diese Studie zu einem erneuten 'Segen'; nicht nur für die Islamwissenschaften.


Anmerkungen:

[1] Stephan Conermann: Rezension von: Peter Feldbauer / Gottfried Liedl: Die islamische Welt 1000 bis 1517. Wirtschaft. Gesellschaft. Staat, Wien: Mandelbaum 2008, in: sehepunkte 9 (2009), Nr. 7/8 [15.07.2009], URL: http://www.sehepunkte.de/2009/07/16514.html

[2] Zit. nach Birgit Schäbler: Area Studies und die Welt. Weltregionen und neue Globalgeschichte. Wien 2007, 37.

[3] Jorge Flores / Antonio Vasconcelos de Saldanka: Os Firangis no. Chancelaria Mogol / The Firangis in the Mughal Chancellery. Portuguese Copies of Akbars Documents. New Delhi 2003.

[4] Heike Franke: Akbar und Ǧahāngīr. Untersuchungen zur politischen und religiösen Legitimation in Text und Bild, Hamburg 2005, 97-113, zusammenfassend auf 331.

[5] Hierzu auch unbedingt zu empfehlen Bartolomé Yun Casalilla / Angeles Redondo: 'Localism', Global History and Transnational History. A Reflection from the Historian of Early Modern Europe" in: Historisk Tidskrift Nr. 4 (2007) Vol. 127, 659-678.

[6] Vgl. hierzu David Reys deutliche Kritik an Feldbauers - meiner Meinung nach völlig richtigen - Aussage, der Kontakt zwischen Europa und Asien habe entscheidend zur Dynamisierung des frühneuzeitlichen europäischen Kapitalismus beigetragen. David Rey: Rezension zu: Feldbauer, Peter: Estado da India. Die Portugiesen in Asien 1498-1620. Wien 2003. In: H-Soz-u-Kult, 03.06.2005, <http://geschichte-transnational.clio-online.net/rezensionen/2005-2-163>. An dieser Stelle soll auf die von Daniel König am DHI Paris geleiteten Forschungsgruppe FranceMed (La France et la Méditerranée. Espaces de transferts culturels) hingewiesen werden, die in diesem Januar bereits zum zweiten Mal stattfindet und die mit ihrem Themenschwerpunkt innerhalb der Forschungslandschaft sicherlich eine Vorreiterrolle einnimmt, vgl.: http://www.dhi-paris.fr/index.php?id=262

[7] Hans-Heinrich Nolte gehört neben Hartmut Elsenhans wohl zu den wichtigsten Vertretern einer klassischen Theorie des Weltsystem à la Wallerstein, die an deutschen Universitäten arbeiteten. An deren Ansätzen, beispielsweise Noltes letzten beiden große Studien über das Weltsystem werden jeweilige Fachvertretern natürlich immer einige Dinge auszusetzen haben, sie bringen aber, etwa für den gerade herangezogenen, komparatistischen Ansätze einer Strukturanalyse, erhebliche Vorteile. Obiges Zitat stammt aus Ernst Nolte: Weltgeschichte. Imperien, Religionen und Systeme 15.-19-Jahrhundert, Wien / u.a. 2005, 76; sowie zuletzt Ders.: Weltgeschichte des 20. Jahrhunderts, Wien 2009.

[8] Zit. nach Richard Foltz: Mughal India and Central Asia, Karachi, Oxford 1998, xix. Sowie ausführlich Muzaffar Allam / Sanjay Subrahmanyam: Indo-Persian Travels in the Age of Discoveries 1400-1800, Cambridge 2007.

[9] Ausgezeichnet hierfür Antonella Romano / S. Van Damme: Science and World Cities: Thinking Urban Knowledge and Science at large (16th-18th century), in: Itinerario, Sonderausgabe 2009/1, 79-95.

[10] Vgl. hierzu die sehr gelungene Besprechung von Martin C. Wald: Rezension zu: Feldbauer, Peter; Lehners, Jean-Paul (Hrsg.): Die Welt im 16. Jahrhundert. Wien 2008, in: H-Soz-u-Kult, 16.10.2009, <http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/id=11485>.

Tilmann Kulke