KOMMENTAR ZU

Olaf Schmidt-Rutsch: Rezension von: Stefan Brüggerhoff / Michael Farrenkopf / Wilhelm Geerlings (Hgg.): Montan- und Industriegeschichte. Dokumentation und Forschung, Industriearchäologie und Museum. Festschrift für Rainer Slotta zum 60. Geburtstag, Paderborn: Schöningh 2006, in: sehepunkte 8 (2008), Nr. 5 [15.05.2008], URL: http://www.sehepunkte.de/2008/05/12819.html

Von Michael Farrenkopf

Sich kommentierend zu Rezensionen zu äußern, ist im gängigen Wissenschaftsbetrieb zu Recht eine Ausnahme. Wird man - wie im Falle der "sehepunkte" - jedoch sogar ausdrücklich dazu ermuntert, soll hier nun tatsächlich eine kurze Stellungnahme zur Rezension der Festschrift für Rainer Slotta durch Olaf Schmidt-Rutsch in sehepunkte - 8 (2005), Nr. 5, erfolgen.

Unverständlich bleibt den Herausgebern, warum der Rez. mehrfach den Charakter eines Handbuches vermisst, da dieser Anspruch an keiner Stelle des Werkes intendiert bzw. postuliert worden ist. Da es darum ging, eine Festschrift zu produzieren, war daran natürlich nicht gedacht - als Handbücher können Festschriften aufgrund Ihrer Produktionsbedingungen eher grundsätzlich nicht dienen! Andererseits mag man auf die Idee kommen, dass der Anspruch, der vorgelegten Festschrift entgegen weidlich gepflegter Tradition ein recht strenges thematisches Korsett vorzugeben, aufgegangen sein muss - warum sonst sollte die Maximalforderung eines Handbuches überhaupt als Projektionsfläche der kritischen Würdigung gedient haben? Dass sich der Rez. dabei über die "thematische Auswahl enttäuscht" zeigt, bleibt ihm natürlich unbenommen bzw. sein gutes Recht.

Als wissenschaftlicher Referent des LWL-Industriemuseums im vorliegenden Werk eine offenbar nicht hinreichende Berücksichtigung der eigenen Institution festzustellen, mag für den Rez. schmerzlich sein. In der Tat hätten sich auch die Herausgeber eine entsprechend profunde Stellungnahme gewünscht, doch wurde diesem Ansinnen durch den seinerzeitigen Direktor besagten Museums trotz Einladung nicht entsprochen! Die Herausgeber wären auf die eingeforderte Standortbestimmung zur regionalen Industriekultur an der Ruhr sehr gespannt gewesen, wobei man heute sicher mehr als den Hinweis erwarten darf, dass hier neben dem Deutschen Bergbau-Museum (DBM) auch "die beiden großen nordrhein-westfälischen Industriemuseen beheimatet" sind. Dies dürfte inzwischen als gut bekannt vorausgesetzt werden können und abseits der engeren, regionalen industriekulturellen Klientels weit weniger sensibel betrachtet werden.

Schließlich freut sich einer der Herausgeber der Festschrift im Besonderen über den Hinweis des Rez. auf die beim DBM herausgegebene Fachzeitschrift DER ANSCHNITT. Als deren Schriftleiter sind ihm selbstverständlich die "aktuellen Forschungen zur Pflege der Barbara-Tradition" (aus der Feder einer Mitarbeiterin des LWL-Industriemuseums!) bestens bekannt. Auch hätte er wohl dafür gesorgt, dass diese bei den betreffenden Autoren der Festschrift zumindest in den Anmerkungsapparat Aufnahme gefunden hätten, wäre der seitens des Rez. vermisste Aufsatz nicht erst neun Monate nach Auslieferung der Festschrift überhaupt erst erschienen.

Anmerkung der Redaktion:
Olaf Schmidt-Rutsch hat auf eine Replik verzichtet.